image/svg+xml

AST 2024 auf Saar und Lahn

Nachdem mir dieses Jahr die Ehre Zuteil wurde, in den Kreis der (Alten Säcke Tour, kurz AST) von Peter aufgenommen zu werden, hier der Fahrtenbericht,  von Peter die Einleitung sowie der Hinweis auf die absolut notwendige „Kult(o)ur“ :

Samstag: Ankunft in Saarbrücken:

Vom Kassenwart der SRG Undine Holger Rau wurden wir freundlichst empfangen. Er händigte uns sogleich einen Schlüssel aus. Die Boote durften wir in den Hallen unterbringen und er zeigte uns, wo wir den Bootsanhänger abstellen konnten. Im Gespräch wies er darauf hin, dass man von Saarbrücken aus nicht nur flussabwärts, sondern auch bestens bis nach Straßburg aufwärts rudern könnte. Wenn wir die Tour planen würden, sollen wir uns melden. Sie würden uns bei der Organisation helfen, vor allem bei den erforderlichen Anträgen zu Schleusengenehmigungen.

Da vorher am Bodensee verweilend,  starte ich den Bericht ab Sonntag Mittag ,  Es machten sich 8 Ruderer sowie ein Landdienst mit „Willi Lill“ und „Onkel Herbert“ auf die Reise, Peter (der älteste), Harald, Gerd, Dieter, Joachim, Georg, Martin, Michael, ich der jüngste

Saar

1 Tag : Saarbrücken bis Saarlouis, bis auf kleine Startschwierigkeiten (einer hatte big blades vertauscht) was vom Steuermann schnell erkannt wurde, und dem Passieren eines Schiffes mit Aushubbagger (halb rote Flagge ist die bessere Wahl) auf der falschen Seite, keine besonderen Vorkommnisse. Die Strecke ist landschaftlich nicht besonders schön, da wir gefühlt nur an der Stadtautobahn entlangruderten. Die Mittagspause wurde (vergeblich) genutzt, um Peters neues smartphone bzw dessen display etwas Helligkeit zu entlocken, (früher war alles besser mit magenta Zellen), abends ein Kulturrundgang in Saarlouis  mit entsprechenden Erläuterungen durch Joachim, etwas gekürzt wg. Knie und Hüftleiden einiger weniger… Nette „Bierstraße“ (leider kein Altbier) mit unzähligen Restaurants, die uns anfangs („es geht hier nach „Boneingang“ ?) fast verdursten liessen. Spät abends kam Martin per Bahn nach, so dass wir am 2. Tag komplett waren.

2 Tag Saarlouis bis Mettlach: Highlight des Tages war sicherlich die Besichtigung der Saarschleife von oben, leider war der Aussichtsturm nur in Verbindung mit einer Eintrittskarte für den Baumwipfelpfad zu erklimmen, so dass wir uns mit der Aussicht eine „Etage tiefer“ begnügt haben. Es wurde lebhaft philosophiert:  „Wie kommen Schiffe in der engen Kehre aneinander vorbei“ ( blaue Begegnungstafel am Führerhaus !). Abends in Absprache mit Peter die Folgeetappe um ca. 10 km und 2 Schleusen bzw. Staustufen gekürzt da mir das Ganze für Mittwoch etwas sehr „sportlich“ vorkam, sh Tag 3. Bescheiden im 3 Bett Zimmer geschlafen, Grund sh ganz unten…

3 Tag Mettlach bis Saarburg: (geplant war Konz). „Pisselregen“ den ganzen Morgen. Das Verholen von Gespann/Bus/PKW von Saarbrücken gestaltete sich sehr zeitaufwändig, so dass Michael und ich direkt nach Wetzlar fuhren, um im Hotel einzuchecken und unser Abendessen zu „retten“. So saßen alle (ungeduscht und in Ruderkleidung) beim „Wirt am Dom“ kurz nach halb neun. Da wir wiederkommen durften, war beim Patron des Hauses anscheinend der Eindruck den wir hinterlassen haben, wider Erwarten doch nicht so schlimm.

Lahn (4 Übernachtungen im Hotel „Wetzlarer Hof“ für mich EZ)

4 Tag Wetzlar bis Weilburg: Da wir keine Weltmeister im Umtragen sind (Die Strecke „bietet“ auf ca. 500 m  2 Wehre ohne Schleuse: So mussten wir nur noch Angler davon „überzeugen“ ihren „Sport“ zu unterbrechen da wir an einer flachen Betonrampe gerne einsetzen wollten, hat nach 2 Anläufen auch funktioniert….

Vom Oberlauf bis Limburg sind alle Schleusen (soweit vorhanden) manuell zu bedienen und so konnten sich diejenigen, die das nicht kannten, mit dem Ablauf schnell vertraut machen (haben wir in Weilburg noch mal geübt, sh nächster Tag). Unterwegs im Zweier die Kontermutter aller Dollen versetzt, ohne ! den Schraubenschlüssel zu versenken (Peter war begeistert wie leicht sich Skulls drehen lassen können). Michael fand das Steuern durch die Stromschnellen so spannend, er wollte gar nicht mehr weg von seinem Platz (irgendwie anders geplant vom Fahrtendödel). Kurz vor Weilburg lagen Hausboote zur Vermietung: Ob das wohl Begehrlichkeiten bei einigen von uns geweckt haben könnte ? In Weilburg angekommen nur schnell Ausleger (BB Dolle Nr. 4) von „Willi Lill“ dank Georgs körperlichen Einsatzes und dem richtigen Werkzeug wieder in die korrekte Pos. „verbogen“ ( 6 Grad ?, passt schon). Im Anschluss haben wir noch den Schlosspark besichtigt.

5 Tag Weilburg bis Limburg: 2 Highlights: Erst mussten wir durch den Schiffstunnel (ca. 200 m) paddeln (rudern geht nicht, da zu schmal) und wir hatten auch an die vorgeschriebenen Schwimmwesten gedacht, wenn gleich bei dem ein oder anderen beim Anziehen der selben wohl das (einige) Abendessen im Weg war(en). Am Ende des Tunnels befindet sich eine Doppelschleuse, d.h. Aussteigen an der Leiter vom Bug aus, Rest wie Vortag (Hat nicht sofort geklappt, da jemand das obere Schott des ersten Schleusentores (welche die Folgeschleuse speist) nicht geschlossen hatte, dafür aber das Schott am unteren Schleusentor (= oberes Tor der zweiten Schleuse) schon mal geöffnet. (Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht) Harald , im Vierer auf Steuer, hat sich über den Frühsport in Form  von „Festhalten per Paddelhaken an der Leiter sehr gefreut, man glaubt ja gar nicht wie viel Wasser durch ein Schott in kürzester Zeit „strullert“.

Auf dem Weg nach Runkel viele Stromschnellen mit Bravour von unseren Steuerleuten gemeistert, Mittagspause (nette Eisdiele direkt am Ufer und lohnender Ausblick von der Burg, ok da wollte keiner hoch, somit Invest des Eintrittspreises von EUR 5 in das ein oder andere Eis). Peter machte Landdienst, war zunächst ein paar Kilometer flussabwärts in Steeden (gehört zu OT Runkel) auch in einer Eisdiele gelandet, dort gibt es aber keine Burg. Der Empfehlung an die Steuerleute sich den Schleusenkanalauslauf von der Brücke aus anzuschauen (Querströmung von links sowie seichte Stelle in Flussmitte, dahinter Steinbrücke) wurde nachgekommen, der Hinweis , nicht über die „Insel“ (Anhäufung von Kies/Sand/Holz/Unrat) zu fahren, da zu flach, wurde vom Zweier irgendwie „überhört“.

Resultat: 1. Anlauf,  auf der Insel hängengeblieben, Mannschaft wohl zu viel Eis gegessen. 2. Anlauf: Auf STB an der Insel vorbei, leider unter der Brücke an Steinplatten hängengeblieben aber freigekommen. Mannschaft ist heil geblieben, „Onkel Herbert“ hat jetzt erst einmal bleibende Schäden (Kratzer) am Bug.  „Willi Lill“ hat es problemlos geschafft.

6 Tag: Limburg bis Laurenburg (geplant), auf der Hinfahrt von Wetzlar monsumartiger Regen, Stimmung etwas „gedrückt“ somit hatte sich die Mehrheit für Kultur entschieden. In Limburg im strömenden Regen Boote verladen, einige haben noch den Dom bzw. das Denkmal was sich Tebartz- van Elst „geschaffen“ hat, besichtigt. Nachmittags im schönsten Sonnenschein ein geführter Stadtrundgang, organisiert von Joachim. Abends erst ein Besuch in einem Biergarten direkt an der Lahn, dann wie geplant aufs Weinfest , (Ist ja irgendwie auch Kultur) bei dem es wieder anfing zu schütten. Einige von uns flüchteten in die nächste Kneipe (die Idee hatten auch viele viele andere….), der Rest trotzte mit oder ohne Schirm irgendwie den Elementen und blieb.

Vielen Dank an Peter für die Orga auf der Saar

Besonderen Dank auch an Michael, der auf dem Weg von Wetzlar nach Elmshorn extra einen Umweg gefahren ist um mich in die Nähe meiner (noch) Heimatstadt Düsseldorf mit dem ganzen „Gerödel“ einer Wanderfahrt abzusetzen

Kult(o)ur  Hinweis von Peter:

Seit vielen Jahren gilt bei unseren Touren das Motto „Rudern und Kultur“. Für den letzten Teil ist unser Kulturattaché Joachim zuständig und er nimmt diesen Job sehr ernst.

Ablauf nach dem Rudern: Quartier aufsuchen, einchecken, legere Kleidung für den Abend anlegen. Und dann? Durst löschen! Keineswegs. Erst Kultur, dann das Bier!

Egal, wie groß der Durst auch ist, Joachim kennt uns nur zu gut. Säßen wir erst einmal im Biergarten, fiele die Kultur hinten runter und wir kämen als ungebildete Kultur Banausen wieder heim. Joachim sei Dank.

Fazit :

Ich fand, es war eine sehr harmonische und gelungene Wanderfahrt, was sicherlich auch dem vorwiegend schönem Wetter zuzuschreiben ist und freue mich auf weitere gemeinsame Touren,

Vielen Dank auch an die Gruppe für Aufladen/Abladen/Boote säubern: Beim Diaabend, der hoffentlich folgt, revanchiere ich mich gerne mit „altem“ Bier von der Düssel.

Resümee

Schwimmnudeln sind nicht nur für kleine Kinder geeignet

Magnesium hilft oft gegen Krämpfe, besonders wenn man es rechtzeitig einnimmt.

Von Zeit zu Zeit auf Empfehlungen des Fahrtenleiters zu hören, muss nicht immer schaden.

Werkzeug im Kentersack mag zwar lästig sein , ist aber schon mal hilfreich im Boot.

Traue niemanden der behauptet, er würde niemals schnarchen.

Bei „online Wetterradaren“, die unterschiedliche „Eintreffdaten“ zeigen, sind im Zweifel die früheren „beachtenswerter“, dies verschafft manchmal einen kleinen „Vorsprung“ in die nächste (trockene) Kneipe.

„Poposchoner“ in Form von alten dünnen Isomatten sind nicht sehr effektiv, wenn sie verrutschen und der Ruderer nur teilweise draufsitzt.

Text: Peter und Mario, Bildmaterial: Georg und Mario